Beckenboden und Blasenfunktion

Der Beckenboden spielt für die Kontrolle über die Blase eine zentrale Rolle.

Welche Aufgabe hat der Beckenboden?

Er stabilisiert die Harnblase und hält den Blasenausgang geschlossen. Bei einer Schwäche kann es zu Harninkontinenz kommen, vor allem bei körperlicher Anstrengung. Auch die Wahrnehmung des Harndrangs wird durch den Beckenboden beeinflusst.

Wann ist Beckenbodentraining sinnvoll?

Nach Geburten, Operationen oder im höheren Alter kann gezieltes Training helfen, die Muskulatur zu stärken und die Blasenfunktion zu verbessern.

Wie funktioniert Beckenbodentraining?

Der Beckenboden ist ein mehrschichtiger Muskelverband, der das Becken nach unten abschliesst. Zusätzlich verlaufen dort Sehnen, Bänder, Blutgefässe und Nerven. Er trägt Organe wie Prostata, Blase, Darm und bei Frauen auch die Gebärmutter. Die Prostata ist direkt im Beckenboden eingebettet. Deshalb ist etwa bei der Prostata-Entfernung der DaVinci-Roboter im Vorteil: Das männliche Becken ist eher schmal, was den Zugang für chirurgische Instrumente erschwert.

Ist Beckenbodentraining auch für Männer sinnvoll?

Ja. Schon das bewusste Wahrnehmen des Beckenbodens kann sich positiv auf Beschwerden im Beckenbereich auswirken. Bei Inkontinenz ist das Training besonders hilfreich. Auch in Bezug auf die Sexualfunktion bringt es Vorteile. Der Beckenboden ist an Erektion, Ejakulation und Orgasmus beteiligt – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Eine gute Spannung unterstützt das sexuelle Empfinden und die Ausdauer.

Wann sollte eine Physiotherapie begonnen werden?

Sobald sie ärztlich verordnet ist. Beckenbodentraining kann viele Beschwerden lindern: etwa Schmerzen im Becken, vorzeitigen Samenerguss, Urinverlust, Probleme mit der Erektion oder erste Anzeichen einer Beckenbodensenkung.

PD Dr. med. Marco Randazzo

Facharzt für Urologie

PD Dr. Marco Randazzo ist Facharzt für Urologie und Experte für Prostata-Erkrankungen. Er steht für moderne Medizin, klare Worte und eine ganzheitliche Sicht auf Männergesundheit. 

Männer, geht zur Vorsorge!

Vorsorge ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung. Wer sich früh kümmert, lebt entspannter und übernimmt Verantwortung für sich selbst.

Geh zum Arzt, bevor es nötig wird.