Vasektomie: Dauerhafte Verhütung für den Mann
Was ist eine Vasektomie?
Die Vasektomie – auch Unterbindung genannt – ist ein kleiner operativer Eingriff zur dauerhaften Verhütung beim Mann. Dabei werden die Samenleiter im Hodensack durchtrennt. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv, ambulant und in lokaler Betäubung. Dank moderner Doppelanästhesie ist die Vasektomie nahezu schmerzfrei. Als Standard gilt heute die sogenannte no-scalpel-Vasektomie, bei der die Haut nicht mehr klassisch geschnitten, sondern lediglich minimal gespreitzt wird.
Verändert sich der Samenerguss nach einer Vasektomie?
Nein. Die Menge und Qualität des Ergusses bleiben unverändert, da der grösste Teil der Flüssigkeit aus Prostata und Samenblasen stammt. Lediglich die Samenzellen fehlen – was mit blossem Auge nicht erkennbar ist.
Bleibt die Sexualfunktion erhalten?
Ja. Der Testosteronspiegel, die Libido sowie die Fähigkeit zu einer Erektion bleiben vollständig erhalten. Auch das Lustempfinden verändert sich durch die Vasektomie nicht.
Wer sollte eine Vasektomie durchführen lassen?
Da die Vasektomie kein medizinisch notwendiger Eingriff ist, sondern eine bewusste Entscheidung zur Familienplanung, sollte sie gut überlegt und nur von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden. Idealerweise bringt dieser eine hohe Fallzahl mit – etwa mehr als 500 durchgeführte Vasektomien.
Wie sicher ist eine Vasektomie im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden?
Die Vasektomie zählt zu den sichersten Methoden zur Empfängnisverhütung. Nach dem Eingriff wird der Samenerguss kontrolliert, um sicherzustellen, dass keine Samenzellen mehr enthalten sind.
Kann man eine Vasektomie rückgängig machen?
Theoretisch ist das möglich. Die durchtrennten Samenleiter können mikrochirurgisch wieder verbunden werden. Dieser Eingriff ist jedoch deutlich aufwendiger, wird in Vollnarkose durchgeführt und die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Deshalb sollte eine Vasektomie nur erfolgen, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist.
Wie lange dauert der Eingriff und wie schnell bin ich wieder einsatzfähig?
Der Eingriff selbst dauert etwa 20 Minuten. Leichte Tätigkeiten, etwa im Büro, sind meist schon am nächsten Tag wieder möglich. Bei körperlich belastenden Arbeiten sollte eine kurze Pause von wenigen Tagen eingeplant werden.
Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
Die No-Scalpel-Vasektomie gilt als sehr schonendes Verfahren mit wenigen Nebenwirkungen. Gelegentlich kann es zu einem Bluterguss kommen. Bei warmem Wetter kann Schwitzen zu einer leichten Reizung der Wunde führen. Grössere Komplikationen sind sehr selten.